Zur Diagnostik dieser Erkrankungen ist neben einer klinischen Untersuchung eine Nervenstrommessung und meist auch eine Messung der Leitungsgeschwindigkeit der Nerven notwendig.
Carpaltunnelsyndrom
Das Carpaltunnelsyndrom bezeichnet die Einklemmung eines Nerven (N. medianus) in der Hohlhand am Ãœbergang zum Unterarm. Die betroffenen Patienten verspüren oft nachts ein brennendes Taubheitsgefühl im Bereich des Daumenballens und des Zeigefingers. Anfangs kann man mit nächtlichen Schienen und Medikamenten versuchen, die Beschwerden zu lindern. Sind Dauerschmerzen vorhanden oder sogar Schwächen der Muskeln, ist eine Operation meist nicht zu umgehen. Der mikrochirurgische Eingriff zur Dekompression wird meist tagestationär durchgeführt. Eine Schiene ist nicht notwendig.
Sulcus-ulnaris-Syndrom
Hierbei wird im Bereich des inneren Ellbogens am „Musikantenknochen“ der Ulnarisnerv entweder durch bindegewebig verdickte Strukturen oder durch Knochenwucherungen nach Verletzungen oder durch einen Muskel-Sehnenbauch am Eintritt in den Unterarm gedrückt. Folgen sind lokale Beschwerden, Ausstrahlung in den Unterarm, Taubheit in den kleinen Fingern und in schweren Fällen Schwäche der Handmuskeln. Die Operation befreit mikrochirurgisch den Nerven. Eine Neueinbettung mit anschließender Gipsschiene ist in der Regel nicht notwendig.
Schematische Abbildung:
1.) Humerus
2.) Nervus ulnaris
3.) Radius
4.) Sulcus nervi ulnaris
Loge-de-Guyon-Syndrom
Dieses seltene Kompressionssyndrom hat ähnliche Symptome wie das Sulcus- ulnaris-Syndrom im Bereich der Hand, die Einengung liegt aber am Eintritt des Nerven in die Hohlhand auf der Kleinfingerseite. Auch hier ist die mikrochirurgische Dekompression die Therapie der Wahl bei schweren Fällen.
Schematische Abbildung:
1.) Humerus
2.) Nervus ulnaris
3.) Radius
4.) Loge de Guyon
Tarsaltunnelsyndrom
Das Tarsaltunnelsyndrom bezeichnet ein Kompressionssyndrom im Bereich des Innenknöchels des Fußes. Beschwerden treten vor allem bei Belastung im Vorfuß auf. Hier ist ebenso eine Dekompression möglich.